
© Studierendenwerk Aachen
edle Tröpfchen in der HUngerkurve
1953 eröffnet das Studierendenwerk, damals noch als Studentenhilfe, einen Imbissraum im Auditorium maximum, auch „Hungerkurve“ genannt. Sie ist nach der Mensa academica die zweite gastronomische Einrichtung für Studenten und Hochschulbedienstete.
Am Betrieb der Hungerkurve wird sichtbar, wie sehr sich doch die Verpflegungsgewohnheiten der Studenten im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Der Verzehr von Alkohol in Form von Bier oder Hochprozentigem sowie der Verkauf von Tabakwaren gehörten beispielsweise lange zum täglichen Mensaangebot dazu. Das mochte daran liegen, dass es viele „Altstudenten“ in der Nachkriegszeit gab und Trinken in der Erwachsenenwelt als normal angesehen wurde, aber auch daran, dass damals die Auffassung von einer gesunden Lebensführung eine ganz andere war. Heute gibt es in den Aachener Mensen in der Regel keinen Alkohol mehr. Das letzte Bier wurde 2007 aus dem Sortiment der Hauptmensa genommen.
Der Name war Programm
Der Begriff Hungerkurve war laut Aussage ehemaliger Bediensteter dem Umstand geschuldet, dass die angebotenen Essensportionen von Anfang an sehr „überschaubar“ und damit eher unzureichend waren. Ob sich damit auch der erhöhte Kognakkonsum erklären lässt, sei einmal dahingestellt. Da die Räume von der TH angemietet waren und die Übernahme der Instandhaltungs- und Verbrauchskosten einen ewigen Streitpunkt darstellte, übergab die Studentenhilfe Anfang der 60er-Jahre den Betrieb der Hochschule, die dort eine reine Bedienstetenkantine einrichtete.