Wiederaufbau
des Studentenhauses
Unter Leitung von Professor Dr.-Ing. Walter Eilender, dem Vorsitzenden des Studentenhilfe e. V., beginnen die Aachener Studenten 1947 mit der Enttrümmerung und dem erneuten Aufbau des „Haus der Studentenschaft“.
4.000 Kubikmeter Schutt, Mauerwerk und Stahlbeton müssen beseitigt werden. Dafür werden mit Genehmigung des Senats Studienbewerber einige Monate vor Erhalt ihrer Zulassung zur Arbeitsleistung herangezogen, immatrikulierte Studenten helfen freiwillig mit. In ganz NRW bitten die Aachener Studierenden Unternehmen um Baumaterial (Spenden zum Wiederaufbau). Die Arbeitsstunden der Studenten werden sich zum Schluss auf etwa 80.000 belaufen.
Erstes Gebäudekonzept
Das erste Gebäudekonzept beinhaltet nur einen kleinen Speisesaal, eine Küche und einige Wohngeschosse. Zunächst kann nicht das ganze Grundstück bebaut werden, da es an finanziellen Mitteln mangelt. Es gibt zwar viele Arbeitskräfte, aber kein Geld für Material. Schließlich erhält der Studentenhilfe e. V. Zuschüsse vom Kultusministerium sowie ein Darlehen der Stadt Aachen. Trotzdem kommen die Arbeiten im Herbst 1948 zum Erliegen. Der Plan, eine zweite Wohnetage zu errichten, wird zunächst verworfen.
Zweites Gebäudekonzept
Das Kultusministerium unterstützt 1949 mit weiteren Zuschüssen und es wird ein neuer, erweiterter Bauplan entworfen. Dieser beinhaltet zwei Bauabschnitte:
1. Bauabschnitt: Haupttrakt mit vier Vollgeschossen (56 Meter lang)
Weil der Bauabschnitt schon weit fortgeschritten ist, müssen bauliche Anpassungen vorgenommen werden.
2. Bauabschnitt: Erweiterungsbau auf dem rückwärtigen Gelände
Die Erweiterung ist notwendig geworden, weil 1949/1950 mittlerweile rund 3.000 Studenten in Aachen leben. Deshalb werden zusätzlich eine Konditorei, eine Wäscherei, eine Kühlanlage, ein Heizungskeller und ein moderner Küchenbereich eingeplant. Architekt ist Professor Hans Mehrtens von der Technischen Hochschule.
Der Erweiterungsbau gestaltet sich schwierig wegen Mauerwerk- und Stahlbetontrümmern an der Hinterfront und eines schlechten Baugrunds. Die Beseitigung von Resten des Bahnhofs Templerbend treibt die Kosten nochmals in die Höhe.