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Nach dem Krieg

Kurz nach Kriegsende ist die Lage in Aachen katastrophal: Viele Häuser sind unbewohnbar, es herrscht Hunger und immer mehr Bewohner verlassen die Stadt. Die Hochschule öffnet wieder, die Lebensmittelversorgung ist am Limit.

Dementsprechend prekär ist auch die Ernährungssituation der Studierenden. Eine behelfsmäßige Mensa nimmt in den ersten Nachkriegsjahren einen kümmerlichen Speisungsbetrieb für rund 1.300 Studenten wieder auf. Es stehen nur 150 Sitzplätze zur Verfügung.

Diese Misere weckt die Hilfsbereitschaft der Kommilitonen im Ausland, die nun Lebensmittelspenden zur Unterstützung nach Deutschland senden. Dass die Studierenden nicht völlig zusammenbrechen, ist zum großen Teil der „Irischen Speckspende“, der „Schweizer Hülsenfruchtspende“ und der „Schwedischen Rote-Kreuz-Spende“ zu verdanken.

Die Stadt Aachen richtet ab 1946 Notunterkünfte für Studierende im Bunker an der Rütscher Straße ein. Er beherbergt bis zu 135 Studierende. Der damals noch kurz als Studentenwerk aktive Verein, der sich zum 1. Juli 1947 neu gründen sollte, vermittelt die Unterkünfte. Darüber hinaus richtet die Hochschule einen Appell an die Aachener Bürger, den Studierenden private Zimmer zur Verfügung zu stellen.

Das Studentenwerk wird am 1. Juli 1947 als „Studentenhilfe e. V.“ neu gegründet. Als Geschäftsführer wird Hans (Johannes) Redding benannt. Er wird das Studentenwerk für genau drei Jahrzehnte leiten.

Redding beginnt mit 21 Mitarbeitern. Das Arbeitsgebiet umfasst: Speisungsbetrieb, studentische Krankenversorgung, Darlehensbeschaffung, Lehrmittelabteilung, Wohnungsvermittlung, Arbeitsvermittlung und die Studentennotunterkünfte (Bunker). Im Jahr 1947 werden in der behelfsmäßigen Mensa 35.000 Einzelessen verkauft.