eine Idee entsteht

1920 strömen über 1.300 Studenten (Kriegsheimkehrer) an die TH, man spricht auch vom „Nachkriegsstudentenberg“. Es herrscht Hungersnot, sodass Dozenten und Professoren Aachens erste „Mensa academica“ in der Schinkelstraße ins Leben rufen.

Die sogenannte Talbot-Halle dient eigentlich zur Ertüchtigung und grenzt an einen Sportplatz, den die Studenten selbst errichtet haben. Doch nun kommt es hier erstmals zu einer großen organisierten Studentenspeisung. Mithilfe von gerade einmal sechs Angestellten wird das neue Versorgungskonzept umgesetzt. 

Die aus der Not heraus geborene Idee ist bahnbrechend: Noch nie hat es Studentenhilfe in dieser organisierten Form gegeben. Es ist die Geburtsstunde des heutigen Studierendenwerks Aachen.

„Studentenwohl e. V.
Ebenfalls im Jahr 1920 wird von Studenten, Professoren und der Aachener Bürgerschaft die Organisation „Studentenwohl e. V. gegründet. Federführend ist hier Dr. phil. Max Eckert-Greifendorff. Er ist 1. Vorsitzender des Vereins bis 1931.

Der Vorläufer des heutigen Studierendenwerks befasst sich in erster Linie mit dem Herrichten und Verabreichen von Speisen. Zu dem Verein gehört eine Einkaufsgenossenschaft zur verbilligten Beschaffung von Studienbedarf. Sie trägt den Namen „Akademische Wirtschaftsgesellschaft“.

Zu diesem Zeitpunkt bilden sich auch in anderen Städten wie Bonn und Berlin örtliche Studentenhilfen. Ihr Ziel ist die Verbesserung der sozialen Situation der Studierenden durch den Betrieb von Mensen, die Einrichtung von Wohnungsvermittlungsstellen und die Vermittlung von Werkarbeit. Zudem helfen sie durch Krankenfürsorge, vor allem bei Tuberkulose, sowie durch Unterstützung einzelner Studierender (beispielsweise Stipendien, einmalige Beihilfen, Darlehen, Gebührenerlasse). Federführend ist hier die örtliche Studentenschaft, auch Allgemeiner Studentenausschuss genannt.

Die Talbot-Halle:
Die 1914 erbaute Halle ist eine Stiftung des Aachener Eisenbahningenieurs und Unternehmers Georg Talbot. Später müssen die Halle und der Sportplatz neuen Hochschulgebäuden (Audimax) weichen. Heute befindet sich dort ein großer Parkplatz.